Stückbunn ist mit seinen rund 150 Einwohnern, an den Ausläufern des Steigerwaldes idyllisch im Heubachtal eingebettet, von alters her eng mit Trunstadt verbunden. Hatten doch die beiden Orte von Anfang an die gleichen Lehensherren. Die frühesten Hinweise auf den Ort Stückbrunn, auch „Stumbrunn“ oder „Stupprun“ genannt, tauchen in Lehensbriefen Bamberger Bischöfe 1367 und 1422 auf. In einem Standbuch von 1527 ist erstmals von einem Schafstall die Rede. 1668 wird die Schäferei im Zusammenhang mit einem Kauf eines Hofes und 7 Selden durch Fürstbischof Philipp Valentin Voit von Rieneck genannt. Diese Schäferei (früher HsNr. 1 Stückbrunn – westlich des heutigen Anwesens Peter Rothmund) im Eigentum der Grafen von Trunstadt und deren Nachfolgern wurde 1828 aufgelöst.
Mittelpunkt des Ortes ist die am 14.05.1947 von Se. Exzellenz Erzbischof Josef Kolb eingeweihte Heimkehrerkapelle „St. Kunigund“, die nach dem Zweiten Weltkrieg, unter dem damaligen Trunstadter Pfarrherrn Fridolin Hegner von den Stückbrunnern unter schwersten Opfern in Eigenleistung 1946 von W. Zimmer errichtet wurde (Vollzug der Prell’schen Stiftung aus dem Jahre 1918). Die Rundkirche ist steinsichtig, mit einem Kegelschieferdach, achteckiger Laterne und kleiner Kuppel. Im einheitlichen Rundraum steht in einer viertelkugelig gewölbten Nische der Altar mit den Reliefs Heinrichs und Kunigundes.
Nicht unerwähnt bleiben sollen die Quellen der sogenannten „Brunnastum“ in Stückbrunn, die seit Jahrhunderten ihr kostbares Nass über Holzrohrleitungen (Teile davon werden immer noch bei Ausgrabungsarbeiten gefunden) ins Schloss nach Trunstadt abgaben. Heute sind die Quellen noch Bestandteil der gemeindlichen Wasserleitung.
Quelle:
Kunzmann, Bruno: 1200 Jahre Trunstadt 788 – 1988, 750 Jahre Pfarrei 1238 – 1988 [Kalender], Trunstadt 1987, Mai Rückseite.